Das ganze Dorf und ganz speziell die Kinder dürfen mit dem Samichlaus unvergessliche Stunden erleben und ihm die gelernten Gedichte vortragen.
Dieses Jahr findet der Einzug auf dem Ricken am Sonntag, 1. Dezember statt.
Treffpunkt: Schweizerhausparkplatz
Wann: 18:00
Von dort aus geht es (geführt) einen kurzen Fussmarsch zu einer kleinen „Schür“ am Waldrand.
Der Anlass welcher romantisch im Dunklen und im Schein vieler Fackeln stattfindet, wird Gross und Klein bestimmt lange in Erinnerung bleiben.
Die Geschichte vom Urchlaus 2024
Die Geschichte vom Bär, Wolf und Fuchs
In einem grossen, schönen Waldstück lebten ein Bär, ein Wolf und ein Fuchs friedlich neben einander. Der Bär fischte am Fluss und sammelte Beeren, der Wolf machte Jagd auf Hasen und Rehe, und der Fuchs verspeiste am liebsten Schnecken, Mäuse und Waldfrüchte. Wenn sie sich trafen, grüssten sie sich freundlich und gaben den andern auch einmal etwas von ihrer Beute ab.
Eines Tages dachte der Fuchs bei sich: «Eigentlich möchte ich dieses Waldstück für mich allein, ich will es nicht mehr mit dem Wolf und dem Bär teilen!»
Also überlegte er sich, wie er die zwei los werden könnte. Zuerst ging er zum Biber und bat ihn, im Fluss einen Damm zu bauen, so dass keine Fische mehr durch kämen.
Dann rief er ein paar Verwandte, mit denen er im Morgengrauen die frischen Beeren von allen Sträuchern pflückte, und über der Höhle des Bären grub er ein Loch, sodass bei Regen Wasser hinein floss.
Es dauerte nicht lange, da zottelte der Bär in eine andere Gegend, da er kein Futter mehr fand und seine Höhle feucht war. Es war zwar nett, dass der Fuchs ihm eine seiner Höhlen angeboten hatte, doch das nützte nichts, denn dafür war der Bär nun einmal zu dick.
Jetzt widmete sich der Fuchs dem Wolf. Er belauschte diesen, und bevor der Wolf zur Jagd aufbrach, hatte der Fuchs die Hasen und Rehe schon gewarnt, sodass sie sich verkriechen konnten beziehungsweise im dichten Unterholz verstecken.
Das Nachtlager des Wolfs füllte der Fuchs mit Ungeziefer, und so ging es auch nicht lange, da hatte sich der Wolf in eine andere Gegend verzogen. Denn von ein paar Mäusen, die ihm der Fuchs noch angeboten hatte, wäre er niemals satt geworden.
Der Fuchs lachte sich ins Fäustchen und trippelte stolz durch sein Revier, ja er machte sich sogar lustig über den dummen Wolf und den dummen Bären, die er so klug ausgetrickst hätte.
Bald wussten es alle Tiere in dem Waldstück, und die Vögel verbreiteten die Geschichte weiter herum, bis sie eines Tages auch dem Bären und dem Wolf zu Ohren kam. Zuerst schämten sie sich ein wenig, dass sie sich so hatten herein legen lassen, doch dann beschlossen sie, in ihr Waldstück zurück zu kehren.
Als der Fuchs die beiden kommen sah, verkroch er sich in seiner Höhle. Zitternd vor Angst wartete er nur darauf, dass sie nun ihn wegjagen würden.
Doch der Bär und der Wolf riefen: «Komm heraus, da hast du uns ja einen schönen Streich gespielt! Doch wenn du dich entschuldigst, so wollen wir ein Auge zudrücken!» Der Fuchs kam aus seiner Höhle. «Es tut mir leid, dass ich euch so behandelt habe», sagte er leise.
Von da an lebten die drei wieder zufrieden gemeinsam in ihrem Wald, der Fuchs war gar noch etwas freundlicher und hilfsbereiter als zuvor.
Die Geschichte vom Urchlaus 2023
Der kleine Stern
Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein kleiner Stern. Er war soooo winzig, dass die Menschen auf der Erde ihn nur dann sahen, wenn der Himmel ganz klar war und die grossen Sterne prächtig leuchteten. Von allen, die auf der Erde wohnten, ahnte jedoch niemand, mit welcher Verzweiflung der kleine Stern kämpfte.
So sehr er sich auch putzte, wie gross auch seine Mühe war … er leuchtete immer nur ein wenig. Manchmal blinzelte er zu den grossen Sternen hinüber, um herauszufinden, warum sie so hell leuchteten. Ach, könnte er doch auch so strahlen! Er fand keine Antwort auf seine Fragen, und so wurde er immer trauriger. Manchmal, wenn keiner es sah, weinte er auch ein wenig.
So traf ihn die Sonne auf ihrem täglichen Weg. Mit ein paar besonders warmen Strahlen trocknete sie seine Tränen ab und sagte: „Kleiner Stern, freu dich doch, dass du da bist“ – „Aber ich bin doch soo klein und leuchte nur wenig“ antwortete der kleine Stern. Die Sonne hatte keine Zeit für lange Gespräche. Sie zog weiter, weil noch viele auf ihre Wärme warteten. So blieb der kleine Stern allein zurück und er war vor allem sehr, sehr traurig.
So fand ihn der Mond auf seiner nächtlichen Reise. Er fragte ihn: „Warum bist du so traurig, kleiner Stern?“ Erschrocken blickte der Stern zur Seite. Doch der Mond schaute ihn so freundlich an, dass er beschloss, seinen Kummer zu erzählen … er sprach von seinen Sorgen, seinen quälenden Gedanken und seinen heimlichen Wünschen. Während der ganzen Zeit hatte ihn der Mond nicht ein einziges Mal unterbrochen. Und auch jetzt – der kleine Stern schwieg schon lange – zeigte der Mond keine Reaktion. Dann endlich begann er zu reden:
„Sieh mal, kleiner Stern, bei uns am Himmel ist es wie bei den Menschen auf der Erde – auch sie leuchten verschieden. Manche siehst du schon von weitem, doch wenn du selber neben ihnen stehst, wird dir plötzlich kalt. Und dann gibt es welche, da musst du schon genau hinsehen, damit du nicht an ihnen vorbeigehst. Wieder andere leuchten auf ganz sonderbare Art und Weise. Es ist nicht das Licht, sondern die Wärme, die leuchtet. Und so verschieden sie auch sind, eines haben sie gemeinsam: sie brauchen einander! Der grosse Mensch den Kleinen, der Kühle den, der Wärme gibt …. Unser Sternenhimmel wäre nicht vollkommen, wenn es dich, kleiner Stern, nicht gäbe!“
Plötzlich verstand der kleine Stern. Entschlossen wischte er sich die Tränen ab, reckte sich und fühlte sich auf einmal unendlich wichtig. Und er strahlte. Er wurde zwar immer noch nicht heller als vorher, aber was machte das schon?
Der kleine Stern war glücklich!
Die Geschichte vom Urchlaus 2022
S'Glöggli
Hend er scho emol drüber notenkt, worum jedesmol, wenn mer Wiehnacht fired, en Tannebaum i de Stube stoht und worum s Cherzli druf hät?
I wills eui verzelle:
Wo de Heiland uf d Wält cho isch, händ sich nöd nur d Maria und de Josef gfreut, nöd nu die drei König und d’Hirte uf em Feld, nei sogar d’Tier und d’Pflanze händ Freud gha. Ganz nöch vom Schtall vo Bethlehem isch e schtolzi Palme, en alte Ölbaum und es chlises Tännli gstande.
Tag für Tag händ die drei Bäum chöne gseh, wie vo überall her Lüt cho sind und s’Jesuschind bsuecht händ. Niemert, au wenn er no so arm gsi isch, häd leeri Händ gha. D’Könige us em Morgeland händ Gold und Edelschtei procht, d’Hirte vom Fäld händ Frücht und Wolle vors Chrippli ane gleit und en chline Hirtebueb häd uf sim Arm es schneewisses Schöfli treit.
Do händ die drei Bäum em Chrischtchindli au e Freud welle mache. D Palme häd gseit:
«Ich gib em Jesuschindli mis schönschti Blatt, das d’Maria als Fächer bruche chan , wenn’s heiss isch.»
«Und ich gib alli mini Frücht her», häd de Ölbaum gruschet. «De Josef chas denn usprässe und em Chind demit d Füess isalbe.»
Do häd de chli Tannebaum ganz schüch gfroget: «Und ich? Was cha ächt ich em Chrischtchindli schänke?»
Do händ de Ölbaum und d’Palme s’Tannebäumli ganz verächtlich aglueget und gseit:
«Du chasch em gar nüd gee, rächti Frücht häsch nöd und dini Äscht würded mit dene schpitzige Nodle no die chline Händ vom Jesuschind verschtäche.»
Das häd s Tannebäumli igseh und es isch ganz trurig worde wils elei keis Gschänk gha häd für’s Chrischtchind. Es häd d’Äscht la hange und vili harzigi Träne sind de Schtamm abekugelet.
En Engel aber, wo grad i de Nöchi gsi isch, häd alles gseh und ghört. Er häd Verbarme gha mit em Tannebäumli und häd em zueglüschtertet: «Wart nu, du muesch nöd trurig si.»
Er isch zum Himmel ufe gfloge , wo grad die erschte Schtärne glüchtet händ, und häd e paar devo abegholt. Natürli die chlinschte wo er gfunde häd.
Dänn häd er die glänzige Schtärnli uf em Tannebaum sini dunkelgrüene Äscht gschteckt. Underdesse isch es Nacht worde, aber de chli Tannebaum häd witume glüchtet und gschtrahlet.
Wo de chli Jesus dur die offeni Schtalltür dure de Liechterbaum gseh hät, do hät er gjuchzet zum erschte Mol glachet und sini Arme nach em usgschtreckt. De Tannebaum isch so schtolz und und glücklich gsi. D’Lüt händ gschtuned wo das gseh händ und sie händs überall witerverzellt.
So isch us dem Tännli de Wiehnachtsbaum worde und darf immer debi si wämmer de Geburtstag vom Chrischtchind firet. Und für d Schtärne wo mir nöd chönd vom Himmel hole tüend mir jetzt Chärze wo lüchtet an Chrischtbaum schtecke.
Vom Tannli
Vor langer Ziit isch im Wald emal es Tannli gstandä. Das hät vo z’oberscht bis z’underscht wunderschöni Nadlä gha.
Aber uf einisch händ dem Tannli die villä Nadlä nümme gfallä. Am liebschtä hettis ganz es anders Chleid aagha. Sones schöns, wie die anderä Bäum wo ums ume im Wald gstandä sind. «Mini Nadlä stäched ja nur», häts dänkt, «ich hetti vill lieber Blätter – aber nöd eifach so gwöhnlichi, wie all anderä, sondern goldigi Blätter müesstets sii.»
Am Abig isch s’Bäumli iigschlafä, und wos am Morgä verwached isch, häts zümpftig müessä stuunä: Es hät vo obä bis abä prächtigi goldigi Blätter gha. Die händ glitzeret und gfunklet im Sunneliecht. Ihr chönd eu dänkä, wie wichtig sich jetzt das Tannli – wo eigentlich gar keis Tannli meh gsii isch – vorcho isch, mit so wertvollä Blätter.
Da isch en Maa dur dä Wald cho. Woner das Bäumli gseh hät, hät er gflüschteret: «Jetzt lueg emal da, wie prächtig die Blätter sind. Die sind sicher wertvoll. Ich nimms grad mit.» Dä Maa hät all Blätter vorsichtig abgläse und mitgno. Jetzt isch das Bäumli ganz läär daagstandä und hät dänkt: «Oje, wie blutt stahn ich jetzt da. Wänn ich doch nur wieder Blätter hetti. Doch dasmal wett ich kei goldigi meh, die werded ja nur wieder gstohlä. Vill lieber hett ich Blätter us Glas. Die glitzered au so schön.»
S’Bäumli isch wieder iigschlafä, und wos am nächschtä Morgä verwachet isch, isches voll gsi mit glänzigä, gläsige Blätter, wo gschimmeret händ, wie ächti Edelstei. S’Bäumli hät sich riisig drüber gfroit.
Plötzlich hät dä Wind aagfangä blasä und a allnä Bäum im Wald rüttlä. Natürlich au a eusem chliinä Bäumli mit dä gläsigä Blätter. S’Bäumli hät no versuecht all sini Blätter feschtz’hebä, aber es häts eifach nöd gschafft. Und was dänn passiert isch, chönd ihr eu ja sicher vorstellä: All Glasblätter sind am Bodä gheit und i tuusig Scherbä verbrochä. Und wieder isch s’Bäumli ganz läär und blutt daagstandä. Und wieder häts gjammeret: «Ojemine, mini schönä gläsigä Blätter! Wänn ich doch nur no einisch öpis wünschä dörfti! Ich wünschti mir eifach so schön grüeni Blätter, wie all anderä Bäum um mich umä au händ.» Und wieder isch s’Bäumli iigschlafä.
Tatsächlich, wos am nächschtä Morgä verwachet isch, häts schöni, saftigi, grüeni Blätter gha. Da häts sich gfroit und dänkt: «Die Blätter nimmt mir sicher niemert meh weg und im Wind verbrächeds au nöd.» I dem Momänt isch es Reh z’gumpä cho. Wos die früschä, grüenä Blättli gseh hät, isch em grad s’Wasser im Muul zämegloffä und es hät gseit: «Das sind dänn saftigi, jungi Blätter! Zum Glück isch das Bäumli so chlii, da chum ich priima a das feinä Ässe ane.» Es hät aagfangä a denä Blätter z’riissä und all uufz’ässe. Und so isch euses chliinä Bäumli wieder ohni es einzigs Blatt daagstandä.
Natüürli isch es sehr truurig gsi und hät gschluchzt: «Nei, ich will gar kei Blätter meh, ich wetti nur mini altä Nadlä wieder zrugg, dänn wär ich meh als z’fridä.» Ganz truurig isch es iigschlafä und ganz truurig isch es am nächschtä Morgä wieder verwached. Aber wos sich vo obe bis undä aaglueget hät, häts Bäumli wieder mögä lachä: Es hät nämli über Nacht wieder sini normalä Nödeli übercho und mit denä isch das chliinä Tannli jetzt überglücklich und zfriedä gsii.
Die Geschichte über St. Nikolaus
Es war einmal vor langer Zeit, da lebte in der reichen Stadt Patara (ehem. Lykien, heute Türkei) ein Knabe, der Nikolaus genannt wurde. Die Eltern von Nikolaus verstarben frühzeitig fast
zeitgleich an einer bösen Krankheit, dadurch weinte Nikolaus Tag und Nacht. Nikolaus erbte großen Reichtum: Gold, Silber, Edelsteine, Schlösser, Paläste und Ländereien und auch viele Untertanen,
die sich um ihn kümmerten.
Auch Schafe, Pferde, Esel und noch ein paar andere Tiere gehörten ihm. Nikolaus war trotzdem sehr traurig und konnte sich über seinen Reichtum nicht freuen. Deshalb wollten ihn seine Angestellten
aufmuntern. Der Hofmeister anerbot sich, ihm seine Schlösser zu zeigen.
Der Stallmeister wollte mit Nikolaus auf den schönsten Pferden durch die Ländereien reiten. Der Küchenmeister meinte, er könne doch für alle reichen Kinder der Stadt ein köstliches Essen
zubereiten.
Doch Nikolaus wollte von allem nichts wissen, seine Traurigkeit wurde immer schlimmer bis auch seine Tiere deutlich spürten, dass er unendlich traurig war. Sie drängten sich zu ihm. Vom Weinen
müde geworden, wollte er sich schlafen legen. Ungeschickt stieß er mit dem Fuß an einen Tonkrug, in dem viele Schriftrollen steckten. Der Krug zerbrach, die Schriftrollen verteilten sich am
glänzenden Boden. Nikolaus ergriff eine der Schriftrollen und begann zu lesen. "Da war ein reicher Mann, der lebte herrlich und in Freuden. Da war aber auch ein Armer, der lag hungernd vor seiner
Tür und wollte nur Brosamen die den Reichen vom Tische fielen. Doch diese gönnten die Reichen dem Armen nicht. Als der Arme starb wurde er von den Engeln in den Himmel getragen. Auch der Reiche
starb. Doch es kamen keine Engel, ihn zu holen".
Gleiche ich nicht dem reichen Mann in der Geschichte, dachte sich Nikolaus.
Schön bin ich gekleidet, lebe mein Leben in Saus und Braus.
Die Bettler draußen beim Stadttor sehe ich mit meinen Augen nicht.
Morgen werde ich mein Leben ändern. So will ich früh aufstehen und mich nach ihnen umsehen. Am Morgen schlich sich Nikolaus zum Palast hinaus. Nach dem Stadttor fand er die Ärmsten der Stadt,
zerlumpt, krank und elend. Als sie Nikolaus erblickten, streckten sie die Hände entgegen. Nikolaus wollte in die Tasche greifen, doch an seinem bestickten Kleide gab es keine
Taschen.
Flink löste er die seine schwere Goldkette vom Hals, zog sich den Ring vom Finger und gab ihnen den wertvollen Schmuck. Danach schlüpfte Nikolaus aus dem Obergewand, dem bunten Rock, den Sandalen
und verschenkte auch noch seine Kleidung. Warm wurde Niklaus ums Herz. Glücklich ging er nach Hause.
Er war nun wieder fröhlich.
Am nächsten Tag beauftragte Nikolaus seinen Hofschneider mit der Aufgabe, auf seine Kleider große Taschen aufzunähen. Vergnügt schlüpfte er in seinen, weiten, roten Mantel und spazierte am Abend
durch den Garten. Er füllte seine Taschen mit Nüssen, Äpfel und Mandarinen. Erneut schlich er sich aus dem Palast, ging zu den Armen und verteilte
alles.
So beschenkte Nikolaus nun fast jeden Tag die Armen der Stadt und vorbei war seine lang andauernde Traurigkeit.
Am Samichlaus sini Lieblings-Kerze
«Was sölled mer au mache? Mini Lieblings-Cherze azünde oder im Dunkle sitze?», han ich de Schmutzli gfröget. Im dunkle Waldhüsli wär’s ja gar nöd gmüetlich gsi. Und villicht wäred mer denn sogar na im Dunkle uf d’Nase gfloge! Stelled eu vor, ich het denn s’Bei broche und het nöd chöne zu eu cho! Also isch mir nüt anders übrig bliebe als es Zündhölzli z’neh.
Scho fascht hani de Docht azündet gha, het mich de Schmutzli am Arm packt: «Samichlaus wart! Wotsch das würkli mache? Lueg, wenn du sie jetzt azündisch, häsch sie bald nümme und bisch truurig!» Ich han de Schmutzli aglueged und s’Zündhölzli usblase: «Hesch Rächt, Schmutzli, es wär schad um mini Lieblings-Cherze. Handkehrum hättis mich scho wunder gno, ob sones einzigartigs Cherzli au es bsundrigs Liecht git!»
Ich han den s’Cherzli denn glich mit schwerem Härze azündet.
Ihre bsundrigi Schii hät mich beiidruckt und ich han’s richtig gnosse! Sie isch zwar vo Minute zu Minute chliner worde, aber ich han gspürt, dass ich s’Richtige gmacht han. Tüf i Gedanke versunke, hani verpasst, dass sich de nachdänklich Schmutzli heimlich us em Waldhüsli gschliche het.
Im Mondliecht isch er mit em Eseli zum Waldrand gloffe. Det wohnt en älteri Frau, wo ihres Purehus i de Adventsziit immer wunderschön dekoriert und Cherzekürs git. «Sie chamer sicher hälfe, sone Cherze naaz’mache!», hät de Schmutzli dänkt. Er chlopft aa und verzellt de Frau ufgregt sini Sorg und sie meint: «Chum ine, Schmutzli, ich bin grad am Cherzeverziere mit Chind und Eltere. Mach doch mit!» D’Chind händ em Schmutzli begeischteret zueglueged, sodass am Schluss alli zäme wissi Cherze verziert händ.
Woner fertig gsi isch, hät er zügig hei welä. Vor luuter Pressierä ischer über s’Eseli gstolperet, wo dusse umegläge isch, und d’Cherze gheit am Bode. Und de Schmutzli hät gschumpfe: «Du blöde Esel, muesch usgrächned vor de Türe ligge?» S’Eseli isch verschrocke, ufgsprunge und – poing! – au no uf d’Cherze gstande. De Schmutzli het hoffnigslos gjammeret: «Jetzt het de Samichlaus endgültig kei Lieblings-Cherze meh!»
Wägem Lärm sind d’Chind use go luege was passiert isch. En Bueb hät denn Mitleid gha und gseit: «Schmutzli, ich gibe dir mini Cherze für de Samichlaus. Ich chan ja denn nomal e neui mache.» De Schmutzli hät gstuunet: «Sooo lieb, danke vielmal!» Und no wiiteri Chind händ em ihri Cherze id Hand druckt. Und sogar die alt Frau hät naaghulfe. Plötzlich hät de Schmutzli en ganze Sack volle verzierti Cherze gha. Überglücklich hät er en em Eseli uf de Rugge bunde und isch zrugg zum Waldhüsli.
Chum isch de Schmutzli id Stube trampet, hani scho welä wüsse woner so lang gsi isch! Stolz hät er ei Cherze nach de andere us de täsche zauberet. Und de Schmutzli hät gseit: «Dini Lieblings-Cherze isch zwar glii abebrennt, Samichlaus, aber: Es gaht wiiter! Jetzt chasch jede Tag sone Lieblings-Cherze azünde!»
Ich han em Schmutzli tüf i d’Auge glueged und gseit: «Dini Cherzli sind schön. Aber mini Lieblings-Cherze gaht bald us und laht sich dur kei anderi eifach so ersetze. Ich bhalte sie im Herzä und wirde sie nüme vergässe! Dini Cherzli sölet aber a sie erinnere und mini Fröid, schöns Liecht und Wärmi wiitergeh!
De Samichlaus hät de Pfnüsel
De Chlaus hetti eigentlich schüüli vil z’tue gha. Grittibänze bache, Gschänkli verpacke, sis goldige Buech nachefüehre, en Huufe verschideni Säck abfülle und s’Eseli für de Städtlibsuech vorbereite.
So aber hät de Chlaus gar nüt chöne mache. Er hät gschnudderet und ghueschtet und hät di ganz Ziit müesse nüüsse. Es isch em nüt anders übrig blibe, als de ganz Tag schlapp im Bett z’ligge. Sini Schmutzli händ zwar di wichtigschte Arbete chöne erledige, aber me hät halt eifach gmerkt, dass zwei Händ fähled. Usserdem isch de sächsti Dezember immer nöcher cho und me hät sich langsam müesse fröge, wie de Chlaus i sim Zuestand überhaupt hät welle go d‘Chind bsueche.
Am Abig vor em sächste Dezember hät de Chlaus sine Schmutzli grüeft. De Chlaus isch mit Zipfelchappe, Wulledecki und ere grosse rote Bettfläsche uf em Ofebänkli gsässe, sini drü Schmutzli händ am Tisch Platz gno.
De ältischt Schmutzli, de Rolf, hät de Chopf gschüttlet. «Mit dim Pfnüsel chasch du morn abig unmöglich is Städtli gah. Stecksch ja no alli aa. Ich glaub, mir müend das Jahr de Samichlaus uusfalle lah.»
«Chunnt nöd in Frag!» hät de Samichlaus grüeft und grad müesse hueschte. «Ich gange au das Jahr zu de Chind, schliesslich planged sie doch immer schampar uf de Samichlaus.»
De zweitältischt Schmutzli, de Ralf, hät en andere Vorschlag gha: «Villicht chönnted mir ja alli Säckli uf en Schlitte lade und eifach uf de Dorfplatz stelle. D’Chind chönd sich dänn sälber bediene und ihri Gschänkli abhole.»
Aber de Chlaus hät au da de Chopf gschüttlet. «Das isch unmöglich, schliesslich gahts nöd nume um d’Gschänkli, wänn de Samichlaus chunnt. Ich muess doch de Chind au us em goldige Buech verzelle und mit ihne schwätze.»
I de Stube isch es still worde, alli sind ganz niedergschlage gsii. Da isch plötzlich de Ruedi, de jüngscht Schmutzli ufgschtande und hät ganz verschmitzt gseit: «Ich glaub, ich weiss, was dich bis morn wieder gsund macht, Samichlaus.»
Und scho isch er i sis chliine Zimmer gange und me hät ihn irgend öppis under sim Bett nuusche ghört. En Augeblick spöter isch er wieder id Stube cho. Alli händ ihn ganz gspannt aglueget.
I sine Händ hät de Ruedi es grosses, farbigs Buech gha. «Lueg, Samichlaus, ich han di letschte Jahr alli Briefe, Gedichtli und Zeichnige gsammlet, wo dir d’Chind gschänkt händ. Es isch scho es rächt dicks Buech drus worde. Ich bin mir sicher, wänn du hüt vor em is Bett gah echli i dem Buech blättere tuesch und dich a all die schöne Bsüech bi de Familie zrugg erinnerisch, dänn wirsch du weidli wieder gsund.»
De Samichlaus hät s’Buech zu sich uf d’Chnüü gna und hät aagfange drinne schneugge. Da sind ganz en huufe schöni Erinnerige ufe cho.
Er isch a säbem Abig no lang uf em Ofebänkli gsässe und hät i däm Buech gläse. Und mit jedere Zeichnig, wo er aaglueget hät, mit jedem Briefli, wo er gläse hät, isch’s ihm chli besser gange. Irgendwänn isch er dänn iigschlafe und er hät vo all dene Familiebsüech träumt.
Und tatsächlich, am nöchschte Morge isch de Samichlaus wieder purlimunter gsi. Als ob nüt gsi wär, isch er uufgstande und hät mit sine Schmutzli de Abig vorbereitet.
Bim Iidunkle sind si dänn loszoge, zum i de Dörfer und Städtli alli Familie z’bsueche. De Chlaus isch gsund und buschper gsii. Die schöne Erinnerige und d’Vorfreud uf d’Familiebsüech händ em Chlaus sin Pfnüsel über Nacht eifach vergah lah.